Fanmarsch, Choreografie, Pyroshows & Auseinandersetzung bei Köln gegen Leverkusen
Ob Nachbarschaftsduell oder Derby: Mit der Bundesliga-Partie zwischen dem 1. FC Köln und Bayer 04 Leverkusen stand am Sonntagnachmittag in Köln Müngersdorf ein brisantes Spiel zwischen einem Meisterschafts- und einem Abstiegskandidaten an.
Die Fanszene von Bayer 04 Leverkusen traf sich am Morgen geschlossen in Schwarz in Leverkusen-Wiesdorf. Von dort ging es mit dem Zug weiter bis zum Kölner Hauptbahnhof. Anschließend zogen die Bayer 04-Fans unter starker Polizeibegleitung in einem Fanmarsch bis zum Kölner Neumarkt. Von dort fuhren für die Gästefans Sonderbahnen der Kölner Verkehrs-Betriebe bis zum Stadion in Köln-Müngersdorf.
Beide Fanszenen waren schon frühzeitig im Stadion und starteten den Support. „FC jeff Jas - he weed nit resigniert“, stand dabei wie zuletzt vor der Südkurve geschrieben. Im Vorfeld der Partie waren im Kölner Stadtbild zahlreiche Plakate mit diesem Motiv zu finden, worauf Bayer 04-Fans ebenfalls mit einer Plakataktion in Köln reagierten. Kölner Ultras bemalten zudem noch einen Zug mit einem „Gruppe Anti Lev“-Motiv.
Zum Einlaufen beider Mannschaften organisierte die Wilde Horde in der Kölner Südkurve eine Zettel-Choreografie mit dem „Gruppe Anti Lev“-Schriftzug sowie einem Löwen im Fadenkreuz. Die etwa 5.000 Gästefans schwenkten zuvor bereits rote und schwarze Plastikfahnen. Leverkusener Ultras zündeten dazu vorm Einlaufen beider Mannschaften Rauch in den gleichen Farben. Nachdem im Bundesliga-Spiel etwa fünf Minuten gespielt waren, entzündeten Leverkusener Ultras verteilt über den Ober- und Unterrang des Gästeblock außerdem noch rote Bengalische Fackeln.
Auf dem Rasen flog der Kölner Spieler Thielmann nach einer Tätigkeit und nach Eingriff des VAR bereits in der 14. Spielminute vom Feld. Die favorisierten Leverkusener konnten das gestrige Duell durch Tore von Frimpong und Grimaldo mit 2:0 für sich entscheiden.
Im Oberrang der Nordkurve kam es gegen Ende des Spiels an der Plexiglasscheibe zu Auseinandersetzungen beider Fanlager, ohne dass sich beide Fanlager vermischten. Laut Angaben der Polizei Köln wurde dabei ein Ordner verletzt: „Ein Ordner, der dazwischen gegangen war, war von einem der Beteiligten mit einem Faustschlag am Kopf getroffen worden und war sofort bewusstlos zusammengebrochen. Rettungskräfte brachten den Verletzten in ein Krankenhaus.“
Nach Abpfiff kam es auf der Junkersdorfer Straße hinter der Südkurve zu einem weiteren Vorfall. Nach Auseinandersetzungen zwischen Kölner Fans und der Polizei kontrollierte die Polizei zahlreiche Kölner Fans und sperrte dafür zwischenzeitlich die Straße. „Als die Zuschauer nach dem Spiel das Stadion verließen, gerieten auf der Junkersdorfer Straße drei Personen in einen Streit. Als Bereitschaftspolizisten dazwischengingen und die Parteien trennten wurden Teilnehmer eines Fanmarsches, der kurz vorher mit etwa 500 Personen gestartet war, auf die Situation aufmerksam. Der Marsch stoppte unmittelbar, die Teilnehmer kehrten zurück und griffen die Einsatzkräfte an. Dabei warfen sie offensichtlich mit Gegenständen, die sie im direkten Umfeld fanden. Unterstützungskräfte umschlossen die Angreifer und unterbanden weitere Angriffe. Bislang wird gegen mindestens zehn Personen wegen schweren Landfriedensbruchs ermittelt, zwei von ihnen sitzen bereits im Polizeigewahrsam“, teilte die Polizei Köln dazu mit. (Faszination Fankurve, 04.03.2024)